Rechenschwäche

Umgang mit „Rechenschwäche“ an der EGG




Kursangebot

In den Jahrgängen 5/6 wird jeweils ein fester Förderkurs „Rechenschwäche“ installiert, der im Rahmen der Förderschiene einmal wöchentlich stattfindet. Der Kurs läuft zwei Jahre lang mit der gleichen Lehrkraft und besteht i.d.R. aus 4 bis 8 Schülern. Die Schüler, die daran teilnehmen, können jeweils nach einem Halbjahr wechseln.

In dem Förderkurs „Rechenschwäche“ werden vor allem grundlegende mathematische Inhalte aufgearbeitet, die häufig im Grundschullehrplan verankert sind. So werden beispielsweise Zählprozesse vertieft, Zahlauffassung durch MSB oder ZR veranschaulicht und Aufgaben ZE+/-E mit Zehnerübergang trainiert. Die geringe Teilnehmeranzahl im Förderkurs ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit den individuellen Schwierigkeiten der Kinder.


Diagnoseverfahren

Zu Beginn der Jahrgangsstufe 5 werden alle neuen Schüler getestet, ähnlich wie zur Lese-Rechtschreib-Schwäche. Da uns bewusst ist, dass durch standardisierte, schriftliche Aufgaben durchaus Rechenschwierigkeiten verborgen bleiben, werden alle Schüler in kurzen Gesprächen getestet. Dazu wird der Projektkurs „Statistik“ aus der Jahrgangsstufe 12 eingebunden. Die Schüler des Projektkurses führen Kurzinterviews mit vorgegebenen Fragen, die Zählprozesse, Zahlauffassung und Aufgaben ZE+/-E mit Zehnerübergang beinhalten. Gleichzeitig erhalten die Schüler Beobachtungsbögen an die Hand, in denen sie notieren, wie die neuen Schüler die Aufgaben lösen. Beobachtungsschwerpunkte sollen dabei u.a. zählendes Rechnen und Zahlauffassung sein. Aus den Beobachtungen ergibt sich eine Sortierung in die Bereiche „problemlos“, „leichte Schwierigkeiten“ und „starke Schwierigkeiten“. Die neuen Schüler aus den beiden letztgenannten Bereichen werden durch die zertifizierten Lehrkräfte genauer diagnostiziert und ggf. in die Förderung genommen. Die Unterlagen aus der Grundschulzeit sollen nicht allein ausschlaggebend für eine Förderung mehr sein, da sonst Schüler durch das Raster fallen können. Durch den Weg der Kurzinterviews wollen wir möglichst alle Schüler mit Rechenschwierigkeiten herausfinden und fördern.


Ausblick

Derzeit wird der Frage nachgegangen, ob ein fester Raum für die Fördergruppe „Rechenschwäche“ eingerichtet werden kann. So könnten die vielen Materialien dort fest installiert werden. Gespräche mit der Schulleitung und die Suche nach einem freien und geeigneten Ort laufen bereits.

Bisher ist angedacht, dass die Förderung nur für den fünften und sechsten Jahrgang parallel zu den anderen Förderungen angeboten wird. Organisatorisch könnte z.B. eine Förderung für Kinder aus den Jahrgängen ab der siebten Klasse im AG-Bereich stattfinden. Für diese Schüler gäbe es damit aber keine freie AG-Wahl mehr. Über eine geplante Fortführung in den anderen Jahrgängen muss daher noch entschieden werden.

Außerdem steht die Beantwortung der Frage aus, wie man mit Schülern dieser Fördergruppe bei der Benotung ihrer Leistungen im Fach Mathematik umgeht. Da es keinen vergleichbaren Erlass wie den zur „Förderung von Schülerinnen und Schülern bei besonderen Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Rechtschreibens“ gibt.

Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass die Frage nach einer sinnvollen Benotung dieser Kinder durchaus zu diskutieren ist.


Fakten

  • Förderangebot seit dem Schuljahr 2009/10
  • Zwei durch Zertifikatskurse der Bezirksregierung qualifizierte Kollegen
  • Lernstandsdiagnose für alle neuen Schüler des 5. Jahrganges ab 2012/13
  • bisherige Kurse:
    2009-2011: 3 Schüler des JG 5, 2 Schüler des JG 8 und ein externer Schüler
    2011-2013: 5 Schüler des JG 5
    2012-2014: 4 Schüler des JG 5



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