Abschlussfeier des Jahrgangs 10 im Schuljahr 2023/24

Abschlussrede 2024 für den Jahrgang 10



Als Schulleiter der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck begrüße ich sie alle herzlich zur diesjährigen feierlichen Zeugnisübergabe unseres Abschlussjahrgangs 10. Mittlerweile nicht mehr ganz ungewöhnlich für mich, weil wir dies nach vielen Veränderungen in den Jahren der Coronapandemie weiterhin in zwei Gruppen getrennt und nicht – wie zuvor - als Gesamtjahrgang begehen, da wir in dieser Veränderung eher eine Stärke als einen Nachteil gesehen haben.



Deswegen sitzen in der ersten Runde die Schüler:innen der Klassen 10a, 10 b und 10f hier.

Deswegen sitzen in der zweiten Runde die Schüler:innen der Klassen 10c, 10d und 10e hier.



Leon Goretzka hat passend dazu gesagt: „Es ist schön mal wieder 82 Millionen Bundestrainer zu haben und nicht 82 Millionen Virologen.“



Und deshalb umso mehr: Alle Menschen, die heute bei uns sind, haben einen Grund gemeinsam zu feiern. Ich begrüße also die Schülerinnen und Schüler unseres einundzwanzigsten Abschlussjahrgangs in der Sekundarstufe I mit ihren Familien oder Freunden sowie Teile des Kollegiums – Herzlich willkommen!

Hier sitzen könnt ihr mit einem gewissen Grundvertrauen in euch selbst. Grundvertrauen ist ein starkes Gefühl, das ihr nach den absolvierten 10 Schuljahren und euren erreichten Abschlüssen haben dürft. Genießt dieses Gefühl, etwas erfolgreich abgeschlossen zu haben, das Grundvertrauen in die eigene Leistung bestätigt zu sehen. Ihr habt allen Grund zum Feiern. Für euch, Zehntklässler:innen der EGG ist das sicher ein wichtiges identitätsstiftendes Erlebnis, das wir euch herzlich gönnen.





Und Grundvertrauen benötigt man auch, wenn man auf seine eigenen Leistungen zurückblickt, wie dies auch Andi Möller in einem Interview kundgetan hat: „Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.“



In den letzten 12 Jahren habe ich noch niemals eine thematisch gleiche Rede bei Abschlussveranstaltungen des Jahrgangs 10 oder der Abiturient:innen gehalten. Entschieden habe ich mich in diesem Jahr jedoch für einen Aufhänger, und der kundige Zuhörer hat es bereits erkannt, der heute nahe liegt und sich mit Anekdoten auf Schule und Bildung, individuelle Leistungsbereitschaft und Teamgeist übertragen lässt: dem Thema Fußball eben, und zwei Ex-Schalker waren ja bereits in meiner Einführung dabei. So stellt dann beispielsweise im Rückblick



Thomas Häßler fest: „In der Schule gab es für mich Höhen und Tiefen. Die Höhen war der Fußball.“



Es gibt sicherlich genügend Gründe sich von diesem Thema her einer Abschlussrede zu nähern, weshalb also nicht mit Rudi Völler der ein Ziel wie folgt definiert:



Zu 50% haben wir es geschafft, aber die halbe Miete ist das noch nicht.“



Also starte ich noch einmal:

Liebe Mannschaft, ich gratuliere euch hier Anwesenden zu einem hervorragenden Spiel. Ihr habt insgesamt hart gekämpft, ja sicher die eine etwas mehr und der andere etwas weniger, aber ihr seid an eurem Ziel angekommen; nicht in 90 Minuten, aber die meisten von euch in 6 Jahren an der EGG. Doch nun haben sich alle Mühen und Strapazen gelohnt: Jeder und jede einzelne von euch kann sich Abschlussmeister 2024 nennen. Trotzdem dürft ihr nicht vergessen, dass weitere herausfordernde Spiele auf euch zukommen werden, weshalb sich eine kurze Analyse des vergangenen Turniers lohnt. Dies erfolgt im ersten Teil mit einem Zitat von



Lukas Podolski, der scharfsinnig anmerkt: „Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel.“



Nun ja, das wussten die meisten von euch bereits, auch wenn sie keine AG bei Herrn Sievert besucht haben. Die ersten Jahre an der EGG haben viele von euch zur Akklimatisierung genutzt, denn ihr musstet euch an die neue Atmosphäre und den ungewohnten Rasen gewöhnen, der ja auch tatsächlich manchmal selbst gemäht werden musste.



Zum Glück galt für euch das Motto von Rolf Rüßmann nicht, der vor einem Spiel gesagt hat: „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann haben wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt gemacht.“



Unsere Trainer klärten euch über viele eurer Illusionen auf, aber ihr konntet eure schulische Zeit an der EGG auch in einem wundervollen Klassenhausambiente verbringen. Das wird sich erst mit dem Wechsel in die Oberstufe, bzw. dem Besuch anderer Schulen ändern.

Aber mit Prüfungen kennt ihr euch jetzt nach den ZAPs aus und weitere liegen vor euch - oder um hier mit Ailton zu sprechen:



Es ist einfacher Tore zu schießen, als den deutschen Führerschein zu machen“



Und was soll das dann erst einmal mit der Gesellenprüfung oder mit dem Abitur geben…





Schon auf dem Weg hin zu den ZAPs hatten einige das Gefühl den Aufgaben nicht gewachsen zu sein und brauchten viel Betreuung vom Betreuerstab.



Und auch hier denken einige an einen ehemaligen Schalker Trainer zurück, von dem es heißt: „Ob Felix Magath die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht. Aber die Überlebenden wären topfit gewesen.“



Der eine oder die andere hat sicher manchmal getrickst, sei es mit Doping um ein besseres Spielergebnis zu erzwingen oder mit Schwalben, um sich vor dem nächsten harten Training zu drücken. Die Urlaubstage die sich einige Spieler nahmen, zogen sich oft unangemessen in die Länge. Spätestens an dieser Stelle käme natürlich der Schulleiter in den Blick, obwohl man diesen mit



Toni Polster sagen lassen kann: „Ich bin ein Optimist. Sogar meine Blutgruppe ist positiv.“



denn ich glaube hier an der EGG seid ihr auf ein großes Maß an Toleranz und Unterstützung gestoßen, für das ihr sehr dankbar sein könnt. Und selbst denjenigen unter euch, denen die Abseitsregel bis zum Finale unklar war, wurde sie geduldig von den Trainern erklärt. Aber vielleicht geht es euch hier momentan noch wie einst



Jens Lehmann, der sagte: „Eine Minute nach Spielende habe ich noch nicht die Intelligenz um das Spiel zu beurteilen.“



Denn sicher ist nur, dass Veränderungen auf euch zukommen werden und dass die Schulzeit zumeist in der Rückschau als besonders angenehm erscheint, was nicht nur die Feuerzangenbowle zu erzählen weiß. Noch ist ungewiss, was euch alle konkret erwarten wird. Einige von euch haben schon genauere Vorstellungen davon, in welches Team sie wechseln wollen und in welcher Position sie spielen möchten, während andere noch etwas ratlos bezüglich ihrer Zukunft sind. Sicher ist jedoch, dass ihr gleich ALLE das jetzige Team verlassen werdet. Ich hoffe, dass jeder von euch, die zu ihm passende Spielposition findet und damit glücklich wird, so dass ihr mit



Kevin Kurány sagen könnt: „Mir geht es besser als gestern und schlechter als morgen.“



Und mit diesem Blick auf die Zukunft möchte ich tatsächlich auch in dieser Rede zum Ende hin ernsthafter werden. Zukunft bezeichnet die Ereignisse zu einem Zeitpunkt, der noch aussteht und in geringer oder großer Entfernung liegt. Zugleich lässt der Begriff Zukunft noch mehr anklingen: Verheißung oder Drohung schwingen darin mit, günstiges oder böses Schicksal.

Unabhängig davon, ob sich unsere Wege nun trennen oder noch einige Jahre weiter gehen werden, wünsche ich euch, dass eure Zeit an der EGG irgendwann rückblickend zu den guten Zeiten eures Lebens gehören mag und dass ihr weitere gute Zeiten folgen mögen. Ihr habt diese Schule mit Leben gefüllt, euer Geist und eure Fröhlichkeit haben sie mitgeprägt. Ich sage im Namen der EGG: Herzlichen Dank!

Bei Ihnen, liebe Eltern, bedanke ich mich für das geschenkte Vertrauen, für kritische Fragen, ermutigende Rückmeldungen und für alle Unterstützung in den letzten (zumeist) 6 Schuljahren ihrer Kinder. Vielleicht möchten Sie auch zukünftig zu besonderen Veranstaltungen eingeladen werden (Konzerte, Feste); dafür geht während der Feierlichkeiten eine Liste herum, in der sie sich mit ihrer Mailadresse eintragen können und gezielt eingeladen werden. Auch meine Rede kann – wie immer und garniert mit einigen Fotos dieses Jahrgangs - auf unserer Homepage, dann bereits unter Ehemalige und dann Abschlussfeiern Jahrgang 10 – nachgelesen werden.



Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen – und damit sind insbesondere die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der letzten sechs (vier oder zwei) Schuljahre gemeint – danke ich für das andauernde Engagement, den Langmut und die Freundlichkeit, mit der ihr eure Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren begleitet habt.

Ich möchte zum Ende meiner Rede hin stellvertretend für alle hier Sitzenden die Schüler:innen nach vorne bitten, die in diesem Jahrgang das beste Zeugnis ihres Abschlusses erzielt haben und denen ich als Widmung in das Buchpräsent geschrieben habe:

Herzlichen Glückwunsch zum besten Zeugnis deines Jahrgangs im Abschlussjahr 2023. Ich wünsche dir viel Erfolg und Gottes Segen auf deinem weiteren Weg.“ Dein Schulleiter, Volker Franken



  1. Gruppe 10a – 10b – 10f:



10f: Alina Hertling





  1. Gruppe 10c – 10d – 10e


10c; Berat Turau

10d: Niklas Buling + Vivian Stein

10e: Gabriel Sebastian Kölsch


Für alle anderen gilt mit Otto Rehagel: „Mal verliert man und mal gewinnen die anderen.“











Wir entlassen unsere Schüler:innen – wie auf der Einladung geschrieben - in eine Zukunft, der sie mit dem bei uns erworbenen Rüstzeug hoffentlich ohne Furcht und besonnen entgegensehen können. Und wir würden uns wünschen, dass sie an der EGG auch gelernt haben, anderen Menschen mit Zuneigung und Zuwendung zu begegnen.



Die EGG verabschiedet sich in Dankbarkeit und Respekt von ihren Schülerinnen und Schülern und deren Eltern, von denen uns wie wir wissen etwa die Hälfte auch viele für weitere Jahre erhalten bleiben. Genießt diesen Tag. Es ist im Leben nicht oft so, dass man an einem lange angestrebten Ziel angekommen ist.



Ach, und enden möchte ich mit einem Zitat von Horst Hrubesch: „Ich sag nur ein Wort: Vielen Dank!“



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